März


Natürlich habe ich mir einen mega Schnupfen eingefangen. Zurück in Kathmandu bringen wir das Motorrad nochmal zum letzten Schliff in die Werkstatt. Dort wird der neue Gleichrichter eingebaut und die Kugellager für das Vorderrad. Jetzt ist unser Gefährt reif für die Mongolei. Die Kiste ist auch fertig. Am Sonntag soll es zum Zoll gehen. Das ist schon ein seltsames Gefühl. Weiterreisen ohne das Motorrad? Wir buchen unsere Flüge. Es soll von Kathmandu nach Kuala Lumpur (Malaysia) gehen, von dort aus machen wir einen Abstecher nach Singapur, dann mit dem Flugzeug von Kuala Lumpur nach Cebu zu meiner Familie auf den Philippinen. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt.

 Sonntag. Es ist soweit. Wir fahren zum Flughafenzoll. Hier wird das Motorrad vom Zoll abgenommen, dann erhalten wir einen Stempel in unserem Carnet de Passage und nach drei Stunden ist unser Motorrad samt Kisten, Gepäck und Motorradbekleidung in einer Kiste verpackt. Kaum zu glauben. Schweren Herzens aber mit der Vorfreude im Bauch, das Motorrad in Ulaanbataar wieder zu sehen, fahren wir mit dem Bus nach Thamel zurück. Da heben wir dann erstmal 1200 Euro ab. So viel kostet der Flugtransport für 368 Kg (mit 70 Kg Holzkiste) von Kathmandu nach Ulaanbaatar. Morgen heißt es für uns Abschied nehmen von Nepal, und uns auf die nächste Etappe, Asien und Familie, zu freuen. Den Flug von Kathmandu nach Kuala Lumpur haben wir in einem Reisebüro gebucht. Für den Weiterflug wollten wir in uns in einem Reisebüro in Kuala Lmpur kümmern, da bei einem Versuch über das Internet eine Flug zu buchen leider gescheitert ist. Wir hatten dann kurzerhand unsere Pläne geändert und wollten noch Singapur auf unsere Liste setzen und waren froh, dass die Buchung übers Internet „anscheinend“ gescheitert war. Wenige Stunden vor dem Abflug überprüfe ich meine Kreditkartenabrechnung und stelle mit erstaunen fest, dass Air Asia Geld abgebucht hatte. Wir hatten vor einer Woche versucht einen Flug von Kuala Lumpur nach Cebu zu buchen, doch hatten keine Buchungsbestätigung erhalten. Somit sind wir davon ausgegangen, dass der Flug nicht gebucht wurde. Aber dem war nicht so. Der Flug wurde gebucht ohne Bestätigung, das Geld ist schon abzogen worden. Doof. Jetzt wollten wir eigentlich über Singapur nach Cebu fliegen. Vielleicht können wir ja noch umbuchen (falsch gedacht und anscheinen versendet Air Asia keine Buchungsbestätigungen. Andere Reisende haben zum Teil drei mal den gleichen Flug gebucht. Air Asia interessiert das jedoch NICHT sehr schlechter Service, dafür billig).

Wir verabschieden uns Dankend von Nepal. Finally sehen wir ihn dann doch noch. Den Mount Everest.

Was mach Nepal für mich aus?

  • Erstes Land, das wir nicht auf unserem Motorrad einreisen

  • Kathmandus Smog und schlechte Straßen

  • Thamel

  • german bakery

  • bester Kaffee seit Reisebeginn

  • Phokara

  • Ayurveda

  • Annapurna Massiv

  • Himalaya Massiv

  • Mount Everest

  • Wie kriege ich mein Päckchen aus dem Zoll?

  • Ersatzteile einbauen

  • Am Motorrad schrauben

  • krasseste offroad Strecken neben Pakistan

  • Wie verschiffe ich ein Motorrad in die Mongolei?

  • Cargos

  • „you want some tigerbalm?“

  • mit Trekkingklamotten in die Disco..nichts außergewöhnliches

  • Motorrad in der Kiste

  • pissfarbenes Wasser aus dem Wasserhahn (wanderthirst)

  • Motorradclub Kathmandu

  • Werkstattbesuche

  • Giganto (= größte Spinne, die wir je gesehen haben)

Unsere bisher gefahrene Strecke: Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Iran, Pakistan, Indien und Nepal.

Kilometerstand bei Landeinreise:

Start in Bad Mergentheim: 106173 km

Österreich: 107177 km

Ungarn: 107688 km

Rumänien: 108380 km

Bulgarien: 109705 km

Türkei: 110170 km

Iran: 113286 km

Pakistan: 118080 km

Indien: 122970 km

Nepal: 131970 km

Mongolei: 133170 km

16 Uhr in Kuala Lumpur. Schwülheiß begrüßt uns die Hauptstadt Malaysias.Eine ganz andere Welt. Wir sind ein wenig geflashed. Anders kann man es nicht beschreiben. Selbst im Flughafen sind wir ein wenig überfordert mit der hochmodernen Glitzerwelt. Vom Flughafen geht es mit dem Schnellzug in die Stadt. Wir schauen aus dem Fenster. Was für deluxe Straßen. Solche haben wir seit Europa nicht mehr gesehen. Wir vermissen unser Motorrad jetzt schon. Was wäre es für ein Spaß gewesen hier zu fahren. Die Shillouette Kuala Lumpurs taucht auf. Was für eine Mega City. Was für ein Schnitt von Nepal zu Asien. Päng. Es trifft uns wie ein Schlag. Schweißnass kommen wir in unserem Hotel an. Für Kuala Lumpur haben wir uns drei Tage vorgenommen. Nach einer kalten Dusche geht es raus in die food street. Welcome Asia. Reis, Fisch, Mangos, Kokosnuss alles was das Herz begehrt.

Die nächsten Tage gibt es sightseeing pur und wir legen uns mit Air Asia an, die uns in keinster Weise entgegengekommen ist. Der Flug ist bezahlt, eine Umbuchung nicht möglich. Zum Glück haben wir nach der vermeidlichen „nicht-Buchung“ nicht nochmal gebucht. Somit müssen wir umplanen das Programm straffen.

Da Singapur nur 500 Km weiter entfernt ist buchen wir eine Hin- und Rückfahrt mit dem Bus, da wir von Kuala Lumpur aus fliegen müssen. Die Busunternehmen versprechen alle, dass man nach 6 Fahrt in Singapur ankommt. Das ist zwar korrekt, aber keiner hat uns gesagt, dass man noch 3 Stunden am immigration anstehen muss. Wir stehen also in der Schlange, hunderte Menschen um uns herum. Nichts geht. Plötzlich wird Till von einem Mann angesprochen. Wie sei es denn noch im Iran gewesen? Fragt er uns auf deutsch. Ich schaue ihn an. Diese Stimme kommt mir bekannt vor. Till ist völlig verblüfft. Da fällt der Groschen. Unfassbar aber wahr. Der Mann, der direkt hinter uns in einer der vielen langen Schlangen steht, hat uns in Theran in der U-Bahn deutsch sprechen gehört und uns angesprochen. Er kann auch deutsch sprechen, da er vor 20 Jahren in München studiert hat. Wir haben uns in der U-Bahn keine 5 Minuten unterhalten und dieser Mann steht an der immigration Schlang zu Singapur direkt hinter uns. Uns bleibt der Mund offen. Er ist mit seiner Familie und einer iranische Reisegruppe unterwegs um auch Malaysia und Singapur zu besuchen. Wir sind baff. Wir klein ist die Welt? Sehr klein.

Nach insgesamt 12 Stunden kommen wir in unserem Deluxe Hostel in Chinatown an. So was haben wir noch nicht gesehen. Rucksäcke in die Ecke und ab in die City. Wir sind noch studenlang unterwegs und stauen nur noch. Die Stadt ist der Oberhammer. Die Lichter, Hochhäuser, Architektur, Stadtgestaltung, so was haben wir beide noch nicht gesehen.

Was mach Singapur für mich aus?

  • Hochhäuser, Glitzerwelt, Glamour

  • krasseste Architektur ever

  • Zitat von mir: „Mir ist kalt, ich will hier raus“ in Gardens of Bay

  • Schwül-heiß alles klebt

  • Adler Hostel

  • Längste Wartezeit am Immigration

  • „I´m running out of pages, can you please stamp here?“ (Einreisestempel)

  • Nachtbus

  • Die krassese „Die-Welt-ist-so-klein-Erfahrung“

  • sauberste Stadt in der wir bis jetzt waren

  • Überall Überwachungskameras

  • Schilder was man alles NICHT machen darf

  • teure Autos

  • Kaugummi auf die Straße spucken ist strengstens verboten

  • Shoppingmalls

  • grüne Fassaden

  • teure Hotels

  • Steri Pen (mit im Paket der Steri Pen, ab sofort können wir jedes Wasser (fast jedes) zu Trinkwasser aufbereiten. Keine Plastikflaschen mehr)

Da wir nur eine Nacht in Singapur eingeplant haben, nehmen wir uns vor in aller Frühe die Stadt zu erkunden. Wir laufen alles ab, was Singapur zu bieten hat und haben bestimmt nicht alles gesehen. Singapur gefällt uns wirklich gut. Die Stadt ist ein Besuch wert. Völlig erschöpft und glücklich fahren wir mit dem Nachtbus wieder zurück nach Kuala Lumpur. Diesmal ohne drei Stunden an der Grenze zu verbringen. Es geht direkt zum Flughafen. Langsam gribbelt es in mir. Unser Ziel auf den Philippinen meine Familie zu besuchen rückt immer näher. Das Ziel war so fern und jetzt so greifbar nah. Seit 18 Jahren habe ich meine Lola (Oma), Onkels, Tanten, Cousins und Freunde nicht mehr gesehen. Das ist schon was besonderes für mich. Als ich das letzte Mal mit meinen Eltern und Geschwistern auf den Philippinen waren, war ich 14 Jahre alt. Das ist schon ne Weile her. Vieles hat sich bestimmt verändert. Ich bin aufgeregt.

Was mach Kuala Lumpur alles für mich aus?

  • Welcome to Asia

  • food street

  • Magent-Bahn

  • Chinatown

  • schlafen im Burger King (Flughafen)

  • Bettwanzen

  • „You want a massage?“

  • Ratten am Geländer

  • Schwül-heiß alles klebt

  • air asia (was für ein Verein)

  • Busfahrt nach Singapur

  • Hochhäuser, Glitzerwelt, Glemour

  • teure Autos

  • shoppingmalls

  • eine shopping mall nur mit Handies

  • Kulturshock pur

  • Was für schöne Straßen

  • Wir vermissen unser Motorrad